Die Innenstadt, insbesondere der Einzelhandel, muss mit allen Verkehrsmitteln aus dem Umland gut erreichbar sein. Dafür gehört für uns Grüne gerade auch das Fahrrad!
Um den Radverkehr in Kehl sicherer zu machen, braucht es eine zügige Umsetzung des 2018 beschlossenen Radwegekonzepts, damit Kehl endlich eine Fahrradstadt wird!
Vorbild ist für mich dabei immer die Stadt Kopenhagen, die es als eine der wichtigsten und größten Metropolen Nordeuropas geschafft hat, dass fast die Hälfte der Menschen dort für Fahrten innerhalb der Stadt das Rad nutzen, weil dieses das schnellste Verkehrsmittel durch die Stadt ist. Dies soll für uns Ansporn sein!
Bei meinem Kopenhagen-Urlaub letzten Sommer, habe ich zahlreiche gute Ideen entdeckt, die sich sicherlich auch in Kehl umsetzen lassen: Radwege in Kopenhagen sind 2,5 Meter breit. Radschnellwege sogar 3 Meter. Außerdem haben Radfahrer ihre eigenen Spuren, die oftmals baulich getrennt von Autoverkehr geführt werden. Diese laden deutlich eher zum Radfahren ein, als enge Streifen in der Nähe zahlreicher Autos.
Ampeln sind für Radfahrer*innen auf Grüne Wellen geschalten und LEDs im Boden weisen daraufhin, ob man mit seiner bisherigen Geschwindigkeit rechtzeitig an der nächsten Ampel ist, um diese bei Grün zu passieren. An Ampeln befinden sich außerdem Haltestangen, sodass man zügig wieder starten kann und ein Absteigen nicht nötig wird.
An vielen Strecken sind Mülleimer angewinkelt angebracht, sodass man bequem – ohne zu stoppen – während der Fahrt seinen Müll entsorgen kann. Sowohl im Parkraum als auch an Kreuzungen werden die Bedürfnisse von Radfahrer*innen besonders berücksichtigt und ihre Sichtbarkeit erhöht. Dies ist auch ein Beitrag zur Sicherheit: Radfahrer*innen werden weniger übersehen.
Bei der zukünftigen Stadtentwicklung soll daher das Rad viel stärker ins Bewusstsein der Planungen und auch des Gemeinderates rücken. Daher rege ich an, dass der Gemeinderat sowie der Oberbürgermeister und der Beigeordnete eine Exkursion nach Kopenhagen unternehmen, um sich dort ein Bild von modernen Radverkehr machen zu können.
Ich fordere auch die Schaffung eines (ehrenamtlichen) Fahrradbeauftragten, der die Verwaltung in Sachen Radverkehr berät und Ansprechpartner für alle Radfahrer*innen in Kehl ist. Die Stadt Hameln hat eine solche Stelle und ist mir hier Vorbild.
Auf dem Marktplatz und entlang der Rheinpromenade, bspw. bei der Passerelle, könnte man auch Rad-Service-Stationen – gemeinsam mit dem örtlichen Fachhandel – installieren. Ausgestattet mit Werkzeug, Luftpumpen und einem Automaten für Schläuche und andere Ersatz-/Verschleißteile, wäre man auch für (in der Regel zahlungskräftige) Radurlauber*innen attraktiver.
Viele Kehl-Urlauber*innen genießen natürlich auch die Nähe zu Straßburg. Damit diese unsere Grenzregion auch mit dem Rad entdecken können, sollte es auch in Kehl Velhop-Stationen geben.
Kehl sollte außerdem Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK) werden, wie es Sasbach, Lahr und Offenburg bereits sind.